Genau, also mein Vortrag, Everything Web and Why Open Matters. Vorab kurz zu mir, Carsten
Sandner, ich bin Carsten Rock bei Twitter, bin technische Direktor bei der MediaMenge
GmbH in Mainz, organisiere nebenher in meiner Freizeit noch die Rhein-Main-JS, mal mehr, mal weniger oft
und gehöre zu den Mozilla Tech-Speakern, das heißt eine Gruppe von Freiwilligen, die durch Mozilla unterstützt
über technologischen Themen wie Firefox oder auch das offene Web sprechen. Everything Web.
Why Open Matters? Warum das alles so wichtig ist, dass das offen entwickelt wird und warum Web-Technologie
so eine wichtige Technologie heutzutage ist, wo wir es überall finden. Darum soll es im Kern
diesem Vortrag gehen. Also es ist weniger technisch, es gibt nur eine Folie mit Code und dieser Code
ist schon wirklich uralt und den wollen wir gar nicht mehr verwenden. Ansonsten soll es nur darum
gehen, warum wir ein offenes Web brauchen, warum wir offene Standards brauchen, damit das Web so
weiter existiert, wie wir es zurzeit lieben oder wie wir es zurzeit benutzen. Kurze Reise eines
Entwicklers, der zur Arbeit fährt. Fährt mit der Bahn, guckt sich auf Instagram seine Bilder an,
öffnet Facebook, checkt seinen Stream, geht auf Pinterest, weil er noch mehr Bilder sehen möchte,
hat vielleicht einen Skype, einen Chat oder einen Call und kommt auf der Arbeit an. Auf der Arbeit
öffnet er seinen Slack, seinen Brave-Pauser, weil er besonders sicher surfen will, ist ja logisch.
Dann öffnet er sein Visual Studio Code, um seinen Quelltext zu schreiben, checkt das mit GitKraken,
eine Applikation ein und führt vielleicht noch ein paar Befehle in Hyper, das ist ein Terminal-Programm
aus und da gibt es viel, viel mehr. Was haben die alle besonderen, also was haben diese ganzen Apps
miteinander gemeinsam? Die ersten, während der Fahrt, waren alles mobile Apps. Die anderen waren
Desktop Apps und Gemeinsamkeit ist, sie basieren auf Web-Technologie. Zum einen die mobilen App,
meist auf React Native oder andere Container oder andere Möglichkeiten, die zu implementieren.
Also Facebook hat ja mit React Native auch die Web-Technologie in die native Appentwicklung
reingebracht, wo viele drauf setzen. Airbnb beispielsweise setzt nicht mehr drauf, das ist ein anderes Thema.
Und die Desktop Apps sind alles Electron Apps. Das sind alles Container, die in einem Chrome laufen,
die dann die Möglichkeit bieten, eine nativ sich anfühlende App auf dem Desktop zu benutzen.
Wer benutzt denn hier einen Visual Studio Code beispielsweise? Doch nur zwei. Okay.
Das ist ein sehr beliebter Editor und der ist sehr, sehr leistungsfähig und man sieht, die Web-Technologie kann mittlerweile mehr.
Als ich angefangen habe mit dem Web 1996 ungefähr, sah das für mich folgendermaßen aus.
Ich habe das Ganze auf einem Amiga das erste Mal kennengelernt. Ich war ein ganz starker Amiga-Verfechter
und habe dort auch Webbrowser gehabt und habe die auch benutzt. Das war für mich eine Offenbarung.
Ich kam aus der Bulletin-Board Szene. Ich kannte es nur, mich irgendwo einzuwählen und konnte dann auf einer Leitung,
ich musste hoffen, dass die frei ist, dann dort ein Bulletin-Board System zu benutzen.
Auf einmal gab es was. Ich wähle mich ein und kann dann konkurrieren mit ganz vielen Benutzern, die gleiche Seite sehen.
Das war für mich total Wahnsinn. Und ich habe auch sehr schnell festgestellt, dass man diese Seiten relativ einfach erstellen kann.
Ich habe mich für HTML-Programmierung interessiert. CSS war damals noch nicht so geläufig und dachte mir,
wow, das ist ja super, ich schreibe einmal irgendwas und das kann jeder sehen und jeder kann sich das in seinem Browser angucken.
Bis ich irgendwann festgestellt habe, als ich in der professionellen Webentwicklung eingestiegen bin,
der Internet Explorer 4.0 beispielsweise hat sich ganz anders verhalten als ein Netscape.
Das war sehr seltsam. Ich dachte, okay, das stimmt doch irgendwas nicht, aber das Problem, das wir hatten,
wir waren dann irgendwann mittendrin in so einem sogenannten Browser-Krieg.
Das heißt, es wurden irgendwelche Features, es wurde ein Wettbewerb mehr oder weniger entwickelt
oder entwickelte sich ein Wettbewerb zwischen Features. Das heißt, der Browser mit den coolsten Features dachte, der wäre der Beste.
Das war so ein bisschen was wie bei der Desktop-Applikationsentwicklung.
Je mehr Features, desto besser, die Leute installieren es.
Und die Hersteller von den Browsern haben sich gedacht, okay, das müssen wir auch im Web so machen.
Da gab es Markitext, Blinktext und so weiter, was kein Mensch eigentlich brauchte.
Standards, es gab schon ein W3C, es wurde aber ignoriert.
Es gab auch eine Implementierungsrichtlinie oder einen Vorschlag, wie man den DOM implementieren kann,
hat aber kaum einer gemacht. Man hat seine eigene DOM-Implementierung im Browser gemacht.
Also Netscape und Internet Explorer haben verschiedene Implementierungen vom DOM.
Presenters
Carsten Sandtner
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:30:51 Min
Aufnahmedatum
2018-09-13
Hochgeladen am
2018-09-13 16:16:04
Sprache
de-DE
Immer mehr Applikationen werden mit Webtechnologien umgesetzt. Sei es mittels Electron auf dem Desktop, als PWA auf den mobilen Endgeräten oder schlicht und ergreifend als Web-Applikation im Browser.
Bis dahin war es ein steiniger Weg. Diverse sog. Browserkriege und das Wetteifern um die besten Features haben diese Entwicklung immer wieder gebremst. Offene Standards und die browserherstellerübergreifende Zusammenarbeit daran konnten zu einer Verbreitung der Web-Technologien, wie wir sie heute kennen, verhelfen.
In dieser Session erläutere ich, warum offene Standards so wichtig sind. Wir schauen in die Historie und ich erkläre, welche neuen Anforderungen an moderne Browser-Engines gestellt werden. Weiterhin zeige ich ein paar Ideen, wie man an der Weiterentwicklung des offenen Webs teilhaben kann.